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Schweizer Bevölkerung für generelles Tabakwerbever

Medienmitteilung von Sucht Schweiz - 5. Dezember 2016: Über zwei Drittel der Bevölkerung befürwortet ein generelles Tabakwerbeverbot mit Ausnahme der Verkaufsstellen. Aber selbst ein lückenloses Werbeverbot wird von einer guten Mehrheit unterstützt.

Das Bundesamt für Gesundheit hat heute eine repräsentative Studie im Rahmen von Suchtmonitoring Schweiz publiziert, in der im Jahr 2015/16 rund 5000 Personen zu ihrer Meinung bezüglich politischer Massnahmen zur Tabakprävention befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung der Tabakwerbung überdrüssig ist. Und das mit durchgehend steigender Tendenz im Vergleich zu den letzten Befragungen im Jahr 2012 und 2014.

58% der Befragten unterstützen ein generelles Werbeverbot für Tabak. Wenn die Werbung einzig an den Verkaufsstellen zugelassen ist, sind gar 70% der Bevölkerung für ein generelles Tabakwerbeverbot. Dies ist als klares Signal an die Politik zu werten: Die Bevölkerung würde bei der Einschränkung der Tabakwerbung weiter gehen als der Bundesrat. Im Entwurf des neuen Tabakproduktegesetzes soll die Werbung auf Aussenplakaten, in Printmedien sowie im Kino verboten werden. Aktivitäten im Bereich Sponsoring und Verkaufsförderung, einschliesslich jener an den Verkaufsstellen, wären weiterhin weitgehend möglich. Kritiker der Werbeeinschränkungen werteten aber bereits diesen vorsichtigen Gesetzesentwurf als "Bevormundung".

Die Bevölkerung scheint dies nicht so zu sehen, im Gegenteil: Selbst ein Verbot der sichtbaren Auslage von Tabakwaren an den Verkaufsorten und die Einführung von neutralen Zigarettenpackungen finden heute mehr Befürworter als Kritiker. Zudem sind über 60% aller Befragten für die Erhöhung des Preises einer Zigarettenpackung.

Die Fundamentalopposition des Ständerates gegen das Tabakproduktegesetz steht also im klaren Gegensatz zu den Wünschen der Bevölkerung. Der Nationalrat hat nun die Gelegenheit, den Ständerat zu korrigieren und die nachweislich konsumfördernde Tabakwerbung einzuschränken. Denn diese wendet sich hauptsächlich an junge Menschen. 

 

Bild: Pixabay

Markus Meury, Mediensprecher Sucht Schweiz, mmeury@suchtschweiz.ch

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