Zum Hauptmenü springen

60 Prozent der Todesfälle durch schlechtes Esssen

Moskau/Russland, 09.12.2018 Mehr als die Hälfte der Todesfälle russischer Bürger sind auf falsche Ernährung und die Verwendung von Lebensmitteln minderer Qualität zurückzuführen.

Dies berichtete die russische Aufsichtsbehörde Rospotrebnadzor (Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich Verbraucherschutz und Schutz des menschlichen Wohlergehens) am 6. Dezember.

Die Verbraucherschutzbehörde geht davon aus, dass eine spezielle Kennzeichnung von Produkten in Zukunft irgendwie einen Unterschied machen könnte. "Etwa 63 Prozent der Todesfälle in Russland sind mit ernährungsbedingten Krankheiten verbunden. Und die Prävalenz von Fettleibigkeit bei Frauen ist 2 bis 2,5 Mal höher als bei Männern", schrieb die Bundesbehörde. Ein hoher Konsum von Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz führe zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, arterieller Hypertonie und Diabetes. "Um den Verbrauch von Salz, Zucker und Fetten zu reduzieren, ist es notwendig,  den Verbraucher auf möglichst leicht erkennbare Weise über die Zusammensetzung des Produkts zu informieren", glaubt Rospotrebnadzor.

Am 5. Dezember sagte der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin auf der XVII. Konferenz "Moskau Gesundheit", dass Krebs das Hauptproblem des Gesundheitssystems der Hauptstadt und der Gesundheit der Moskowiter sei.

Am 1. Dezember teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass jeder sechste Mensch auf der Welt an Krebs stirbt, und in etwa einem Drittel der Fälle sich die Krankheit aufgrund von Unterernährung entwickelte. In diesem Zusammenhang haben Onkologen eine Liste von Produkten zusammengestellt, die mit Vorsicht zu behandeln sind.

Kommentar von Dr. med. R. Brodbeck: Wie sieht es bei uns aus? 80% unserer "Gesundheitskosten" werden durch sogenannt nicht übertragbare Krankheiten verursacht. Diese Krankheiten entwickeln sich oft langsam und dauern lange, gelten also als chronische Krankheiten. Am wichtigsten sind dabei Herzkreislaufkrankheiten, Diabetes, Krebs, Atemwegs- und Bewegungsapparaterkrankungen, psychische Erkrankungen und Demenz. Lebensstilbezogene Faktoren wie unausgewogene Ernährung, mangelnde Bewegung, Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum üben einen grossen Einfluss in der Entstehung dieser Krankheiten aus. Gemäss Schätzungen der WHO wäre mit einem gesunden Lebensstil über die Hälfte dieser Erkrankungen vermeidbar.

Quelle Bild: Klaus Steves@pixelio.de

CBS KULTUR INFO, Basel, Journalist

Folgende Artikel finden Sie in dieser Rubrik auch noch:

Botschaft zum Tabakproduktegesetz

Schweiz darf bei der Tabakprävention nicht Schlusslicht bleiben Der Bundesrat präsentierte dem Parlament heute ein Tabakproduktegesetz, das in zentralen Punkten beim Kinder- und Jugendschutz versagt.
mehr lesen

Herzinfarkt: Gesunde Ernährung kann Gene besiegen

Die meisten Herzinfarkte lassen sich durch eine gesunde Lebensweise vermeiden. Dies trifft einer Studie in PLoS Medicine (2011; 9: e1001106) zufolge auch für jene Menschen zu, die ein genetisch erhöhtes Risiko haben.
mehr lesen

Neues Leben – Schlafapnoe

Neues Leben – neue Lebensqualität 
– dank erfolgreicher Behandlung von Schlafapnoe Interview mit Ulrich Gurtner, Reformierter Pfarrer, Krankenhausseelsorger, Langenthal, CH
mehr lesen

Die Schweiz braucht ein griffiges Tabakproduktegesetz!

Fachleute fordern striktes Verbot von Tabakwerbung und Sponsoring:

Vor dem Hintergrund der anstehenden parlamentarischen Debatte präsentierte die Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz heute in Bern ihre Argumente für ein striktes Werbe- und Promotionsverbot für Tabakprodukte.
mehr lesen

Bewegung ist nicht gleich Bewegung!

Sportliche Aktivität ist dann gesund, wenn sie auch Spaß macht. Körperliche Belastung beeinflusst unser Immunsystem unterschiedlich, je nachdem, ob die Belastung mäßig, stark oder erschöpfend ist. Aber nicht alle Bewegung ist gleich gesund.
mehr lesen